In Giarah,
einer der „drei Perlen des Ostens“ an der „Königsstraße der sieben Städte“ …
Großabgesandter Mabosson von Kahakai stützte sich mit seinen kräftigen Händen auf den breiten Stein des Fenstersimses und betrachtete zufrieden das vormittägliche Treiben der Stadt. Zahllose Karawanen aus dem tiefen Westen und den fernen Ländern jenseits des „hüfthohen Wassers“ mischten sich mit den ortsansässigen Straßenhändlern in einem lebendigen, sich ständig verändernden Menschenknäuel, wo zu jeder Stunde des Tages lauthals die feinsten Waren feilgeboten wurden. Der anregende Duft von Gewürzen, Ölen und Wein stieg von den Straßen bis zu seinen Arbeitsräumlichkeiten empor und Musik lag in der Luft. Dazu wehte der Gesang von schönen, jungen Frauen heran, die auf blumenreichen Dachterrassen ihre frisch gewaschene Wäsche trockneten, sowie das Gelächter und Johlen von Kindern, die in den Brunnenbädern der Tausenden Gärten Abkühlung suchten.
Mabosson strich sich über seine stark angerauten Schläfen. Was für ein wundervoller Tag. Perfekt geeignet, früher die Arbeit niederzulegen und sich ausgiebig den wohlverdienten Freuden des Lebens zu widmen. Obwohl er sich nicht beschweren durfte. Als hochrangiger Abgesandter des Königreichs fehlte es ihm an nichts. Im Gegenteil. Sein Alltag bestand üblicherweise darin, bei edlen Tropfen und erlesenen Speisen, Unterredungen zu führen – jene Unterredungen, die zu bedeutsam waren, um sie anderen zu überlassen. Unterredungen, auf die es ankam und die das Zeug hatten, das Schicksal herauszufordern. Oder auf fürstlichen Empfängen die Hände einflussreicher und mächtiger Männer zu schütteln – Hände, die nicht irgendjemandem gehörten. Oh nein. Es waren die von Markgrafen, Herzögen und Prinzen. Und das in einer der prächtigsten und einzigartigsten Städte der Welt.
Einer sehr, sehr alten Stadt.
In Giarah – dem Drehkreuz des Handels und der politischen Macht. Nirgends sonst fanden sich so unermessliche Reichtümer und Kostbarkeiten wie hier.
Und er war mittendrin.
Nur einen Steinwurf von den hohen Mauern des Fürstenpalasts entfernt.
Es hatte ihn einige Mühsal gekostet, es bis hierher zu schaffen. Dazu eine gehörige Portion Entschlossenheit, Skrupellosigkeit und Unverfrorenheit. Viele hatten dort sein wollen, wo er jetzt war. Und etliche von ihnen hatten daran glauben müssen. Das lag nun einmal in der Natur der Dinge. Viele waren zu weich für dieses Spiel – das Spiel der Macht.
Wenn er ein Schriftstück verfasste, dann änderte sich der Lauf der Geschichte. Armeen setzten sich in Bewegung oder Unmengen Gold wechselten die Schatzkammern und wanderten zum Teil in seine eigene Tasche. Als Gesandter mit allen Vollmachten vertrat er nicht nur den König, an manchen Tagen war er sogar mächtiger als er – und wenn es nur daran lag, dass er einfach nur schneller vor Ort war. Dort, wo es in den wichtigen Augenblicken darauf ankam. Um Entscheidungen zu treffen, die niemand sonst fällen konnte. Er besaß Macht und Einfluss und verfügte über die Klugheit, sie zu nutzen. Oh ja – er war eindeutig der glücklichste und gesegnetste Mann der Welt. Nur eines fehlte ihm noch …
Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen.
Die Frau seiner Träume. Die Frau, für die er sogar seine eigene und seine zwei Geliebten stehen gelassen hätte.
Eine Frau wie keine andere.
Vory.
Prinzessin Voriassa aus den Marmorstädten von jenseits des Meeres …
Viel zu lange träumte er bereits von ihrem sanft gewellten, sonnenblonden Haar. Viel zu lange davon, mit ihr zu schlafen. Und mit ihr schlafen würde er. Schon sehr bald. Sie wusste es, er wusste es – und ihr Ehemann Prinz Paraast, dieser Versager, wusste es wahrscheinlich auch. Und wenn nicht … konnte ihn dieser auch nicht davon abhalten, sich von ihr zu holen, was er so sehnsüchtig begehrte.
Mabosson schenkte sich einen Becher Wein ein und gönnte sich einen ausgiebigen Schluck. Genoss zungenschnalzend den scharfen Geschmack der Trauben, den die Heiligen Männer verteufelten und die ruhmreichen Dichter vergötterten und malte sich aus, wie Vory ihre geschmeidigen Schenkel für ihn öffnete und ihm den schmalen Streifen ihres goldblonden Schamhaars präsentierte. Wie sie jeden seiner Stöße mit einem lustvollen Stöhnen empfing und ihn mit ihren meerblauen Augen und den sinnlichen rosa Lippen in den Wahnsinn trieb. Zu oft hatte sie ihn splitternackt in den Palastbädern planschend verrückt gemacht. Im Mondlicht unter den Sternen …
Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus dem süßen Tagtraum und eine Dienerin trat eilig ein. Hübsch, willig und eine dankbare Gefährtin im Bett – aber weit, weit unter Prinzessin Vorys Klasse. Zu weit, um jemals hoffen zu dürfen, sich mit ihr messen zu können.
„Was gibt es denn so Dringendes?“, schnappte er ungehalten.
Doch ein junger Mann mit kräftiger Statur drängte sich bereits an ihr vorbei. Ein Meldereiter des Königs. Ein Geheimkurier.
Mabosson hätte ihn am liebsten dafür angebrüllt, derart verschwitzt und schmutzig in seinem Arbeitsgemach zu erscheinen. Dass er es wagte, mit seinen staubigen Stiefeln den edlen handgeknüpften Teppich zu verunreinigen und die Luft mit dem Gestank seines Gauls zu verpesten, doch der Brief in seiner Hand trug das Siegel der Krone und Mabossons Neugier siegte über seinen Zorn.
„Dieser Eilbrief ergeht an sämtliche Abgesandten in den drei Stadtstaaten“, verkündete der junge Mann anstelle einer Begrüßung. „Auf Befehl sind alle Gesandten umgehend zu informieren. Die Angelegenheit ist von höchster Dringlichkeit.“
Mabosson atmete tief durch. Ihm missfiel, dass der junge Kerl einen Kopf größer war als er und nur halb so alt. Aber was waren schon Größe und Muskeln im Vergleich zu Macht und Einfluss …
Das Schreiben trug das Siegel von Prinzessin Voriassa.
Atemlos stellte Mabosson seinen goldgetriebenen Weinkrug ab und nahm den Brief entgegen. Brach mit dem Brieföffner das Wachs. Was konnte die Prinzessin nur so Dringendes von ihm wollen?
Er überflog die Grußformel und was er auf den ersten Zeilen zu lesen bekam …
„Sofortige Abberufung?!“ Mabossons Stimme überschlug sich. Wutentbrannt runzelte er die Stirn und sah zu dem Kurier auf. „Das kann doch nur ein übler Scherz sein?! Das nehme ich nicht hin!!“
„Kein Scherz“, bestätigte der Kurier kopfschüttelnd.
„Ihr kennt den Inhalt des Schreibens?!“ Mabosson schluckte schwer.
„Ja.“
„Ist das so“, fletschte Mabosson. Am liebsten hätte er seinen verdammten Weinbecher am Boden zertrümmert. „Ablöse also … Und wann im Namen des Allmächtigen soll das geschehen?!“
„Sofort.“
Blanker Stahl blitzte auf. Mabosson riss die Augen auf. Er wollte noch seine Hand heben, doch der junge Kerl war schneller und trieb ihm einen Dolch mit einer Elle Länge in den Leib.
Ein stechender Schmerz lähmte ihn. Seine Hand verkrampfte sich um den Arm des Meuchelmörders. Und allmählich entschwand dieser seinem Blick.
Mabosson knickte ein und sank zu Boden. Was für eine billige Rache der Prinzessin! An allem war nur diese verdammte Prinzessin Voriassa schuld!!
Er hörte noch seine Dienerin infernalisch schreien, bevor sie blutüberströmt auf ihn fiel und es schwarz um ihn wurde.
Er sollte nicht mehr erfahren, dass noch ein halbes Dutzend weiterer Gesandter des Reiches binnen einer Stunde einen ebenso schnellen wie grausamen Tod fand …
* * *
Wenige Wochen später –
im „Felsenpalast“ von Kahakai …
Vory zog sich ihr hauchdünnes Kleid über den Kopf, löste den Knoten in ihrem Haar und schüttelte ihre langen, blonden Locken aus. In einem zart geschwungenen S federten sie auf ihre nackten Schultern herab und ihre Brüste wippten dem warmen Mondlicht vor den gleißenden Sternen entgegen. Im Schutze einer herrlichen Nacht rauschte das Meer zu ihren Füßen in Gestalt einer sanften Wellenbrandung auf den ewigen Sand – gleich dem Herzschlag der Welt.
Auf Zehenspitzen, wie der Allmächtige sie geschaffen hatte, lief Vory über die Steinplatten der königlichen Palastterrasse, vorbei an Palmen und langrankigen Gartenblumen mit großen Blütenkelchen, und stieg die drei Marmorstufen in das dampfende und nach Kräutern duftende Wasser des Badebeckens hinab. Ihre Schenkel, ihr Po und ihre Scham küssten das angenehm blubbernde Nass und sie musste ihre geschwungenen Lippen schließen, um nicht genussvoll die Berührung jedes einzelnen Wassertropfens mit einem verräterischen Stöhnen zu begrüßen.
Sie legte ihre Halskette mit der silberschwarzen Inselperle am Beckenrand ab und ließ sich in das warme Wasser sinken. Wie feinster, von Meerjungfrauen gesponnener Seetang floss ihr geschmeidiges Haar davon.
Entspannt tauchte sie wieder auf und blickte in die Unendlichkeit des herrlichen Sternenhimmels. In den funkelnden Ozean der Nacht. Angenehm leise durchdrang das fröhliche Stimmengewirr der Feierlichkeiten die Stille. Das Lachen der männlichen Gäste, ihr Grölen, das Kichern der Frauen, die Trinksprüche, das Klatschen, die Musik … Ihr Mann, der Prinz, feierte auch irgendwo. Mit seinen Freunden und Kumpanen. Sie dagegen war ganz froh, sich wenigstens für einen kurzen Augenblick an diesen Ort zurückziehen zu können, dem Fest zu Ehren der Götter zu entfliehen und alles zu vergessen, um dem Feuer in ihrer Mitte zu lauschen.
Allein.
Die Blubberblasen kitzelten sie an ihren Schamlippen. Ihre Brüste … Ihre Nippel versteiften sich. Wohlig zog sich ihr Schoß zusammen. Und sie ertappte sich dabei, wie eine ihrer Hände zu ihren Brüsten wanderte und die andere über ihren flachen Bauch zu ihrem Venushügel strich. Wie sie sich zwingen musste, nicht ihre empfindsamsten Stellen zu berühren. Sich nicht ihren Fantasien hinzugeben. Obwohl sich ihre Klit und ihre Knospen so sehr danach sehnten. Nur um den Kampf zu verlieren. In Vorfreude wühlten ihre Fingerspitzen durch den goldenen Flaum ihres Schoßes und fanden zielsicher ihre Perle … Ihre Schamlippen … Mit lustvollen Empfindungen verbundene Bilder wirbelten hinter ihren geschlossenen Augen vorbei. Sie teilte ihre Lustöffnung, stieß ein Stöhnen aus und …
Schreie!!
Was …
Gäste kreischten auf und riefen panisch durcheinander.
Barsche Befehle wurden gebrüllt.
Atemlos spähte Vory über den Beckenrand.
Dunkle Schatten näherten sich über die Palastterrasse.
Vory schnellte aus dem Wasser. Ihr Herz schlug. Sie lief zu ihrem Kleid. Griff nach der Steinschlosspistole an dem goldenen Gürtel. Doch eine andere Hand war schneller und wirbelte sie herum. Zurück in Richtung Badebecken. Ihr schönes Kleid zerriss und fiel zu Boden. Ihre Brüste und ihre Mitte blitzten den beiden in schwarzes Leder gehüllten Kerlen entgegen. Sie waren groß, dunkel und ihre Gesichtszüge verrieten, dass sie ihre ganz eigene Vorstellung von Spaß hatten. Aber nicht unbedingt die Art Spaß, die einem braven Mädchen ein glückliches Lächeln ins Gesicht zauberte. Dann war es ja gut, dass sie kein braves Mädchen war.
Mit feurigen Blicken glotzten sie auf ihren nackten Körper. Auf ihre nasse Haut, auf der sich silbrig das Mondlicht brach. In den zahllosen Wassertröpfchen, die gemächlich von ihren Warzenhöfen in Richtung Bauch und Venushügel perlten und genau zwischen ihren Schenkeln zusammenflossen.
Viel zu langsam riss Vory die Hände hoch. Bedeckte Schoß und Brüste, alle empfindsamen Stellen, die sich bis gerade eben ihren eigenen zärtlichen Berührungen entgegengewunden hatten. Doch es war zwecklos. Die beiden Kerle hatten schon längst alles gesehen, was sich zu sehen lohnte. Auch, dass ihr hartes, kleines Perlchen und ihre steil aufgerichteten Knospen pochten.
„Was wollt ihr?!“, stieß sie schamrot hervor.
Wo waren die Wachen? Die Ritter des Reiches? Die …
„Los! Da rüber!“, rief jemand erbarmungslos. „Wird’s bald!“
Es knallte und ein Mann stolperte heran. In den Kleidern eines Edelmannes.
„Nein!“, entfuhr es ihr. Atemlos zuckte sie zusammen.
Paraast!
Ihr Ehemann!
Der Kronprinz von Kahakai.
Er prallte gegen einen kniehohen Blumentopf aus massivem Stein und stöhnte schmerzerfüllt auf.
„Paraast!“ Sie wollte sich losreißen. Ihm helfen und …
„Still, Schlampe!“, hielt einer der beiden Peiniger sie brutal zurück.
Zum Glück schien ihr Mann nicht ernsthaft verletzt zu sein. Lediglich sein Stolz hatte gelitten. Er sah auf und funkelte seinen in den Schatten verborgenen Widersacher wutentbrannt an.
Wer waren diese Männer? Was zum Teufel war hier los? In ihrem eigenen Palast?!
„Hast du wirklich gedacht, dass du dafür nicht bezahlen wirst?!“, rief der Mann in den Schatten. „Was steht ihr so dumm rum?! Er hat etwas, das mir gehört. Quetscht ihn aus!“
Diese Stimme …
Vory kannte sie. Zumindest glaubte sie das.
Einer ihrer beiden Peiniger trat zu ihrem Mann, packte ihn am Kragen seines Seidenhemds und schaffte ihn hinüber zum Wasserbecken. Stieß ihn kopfüber hinein in das blubbernde Nass. Paraast versuchte nach oben an die Wasseroberfläche zu gelangen, wurde jedoch wieder gnadenlos von dem Unmenschen unter Wasser gedrückt.
„Aufhören!!!“ Vorys Stimme verlor sich in einem Kreischen.
Doch nur ein Lachen war die Antwort.
Vorerst.
Und viel zu lange.
„Lasst gut sein. Ich will ihn zum Reden bringen – nicht ihn ertränken. Lebend ist er für mich wertvoller als tot.“
Heftig atmend blinzelte Vory gegen das Licht. Versuchte, die Gestalt im flackernden Schein der Fackeln und Feuerschalen zu erkennen.
Dieser Mann …
Sein gespenstisch weißes Lächeln war das Erste, was ihr auffiel. Auch sein an ein Raubtier erinnernder Gang. Ein Raubtier auf der Jagd.
Jeder Muskel in Vory spannte sich an. Der Schreck war vergessen. Nicht jedoch der Gefühlssturm, der durch ihre Adern tobte. Ihr kleines Perlchen pochte noch immer so herrlich hart. Das sehnsüchtige Pulsieren brachte sie beinahe um ihren Verstand. Daran konnte nicht einmal der Umstand etwas ändern, dass ihr Prinz sich stöhnend am Beckenrand festhielt und alle um sie herum – besonders dieser Kerl, der sich im Verborgenen aufhielt – schienen das auch nur allzu genau zu ahnen. Sie war heiß und jeder sah es. Ihre Möse – sie war mehr als nur feucht, sie war klatschnass … Ihr Blick wanderte über die kräftigen Muskeln, die sich langsam aus dem Dunkel schälten.
Der Mann, dem sie gehörten, trat aus den Schatten.
Der Mann, der hinter allem steckte …
„Nein“, entfuhr es Vory. Ihr Kinn klappte herab. „Du?!“
Ein höhnisches Lachen war die Antwort.
Jetzt erst ergab alles einen Sinn.
Einen verdrehten und grotesken Sinn.
Aber immerhin einen Sinn …
Zwölf Monate zuvor auf der „Palastinsel“ …
„Und hiermit erkläre ich Euch durch die Gnade des Erhabensten, dessen Königreich kein Ende hat, zu Mann und Frau … Prinz Paraast, Ihr dürft Eure hinreißende Braut jetzt küssen.“
Alle Hochzeitsgäste auf dem herrlich weißen Strand hielten erwartungsvoll den Atem an und starrten überglücklich zu ihr und ihrem Prinzen in den malerisch roten Sonnenuntergang. Mit fast schon wonnetrunkenen Gesichtern.
Und Vory stand da mit einer Hand auf ihrem Glücksbringer um ihren Hals, die Finger ihrer anderen um ihren Brautstrauß geklammert. Unter Palmen. Mit einem wolkenweißen Kleid. Bauschig und weit ausgestellt, ihre Brüste betonend, aber nicht zu sehr. Schon gar nicht so sehr, dass es aussah, als würden sie jeden Augenblick herausfallen … Sie war überaus froh, dass sie ihr Brautkleid aus ihrer Heimat mitgebracht hatte. Denn die Palastmode der Südlande war viel zu freizügig und ganz und gar nicht dieses feierlichen Anlasses würdig. Außerdem hatte sie sich immer genau dieses Kleid für ihre Hochzeit gewünscht. Schon seit sie ein kleines Mädchen war.
Und jetzt war es an ihr, den Atem anzuhalten. Prinz Paraast beugte sich höflich vor, bis kurz vor ihre Lippen, und sah einfach wundervoll aus. Wie ein Traummann. Genau richtig für eine Märchenhochzeit und …
Sie streckte sich ihm entgegen, stellte sich auf die Zehenspitzen, legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn. Die versammelten Gäste am blumengeschmückten Strand raunten angetan, klatschten in die Hände und ließen ein Schmunzeln hören. Ja, es war unüblich, dass eine Frau auf ihrer Hochzeit von sich aus ihren Mann küsste – überall in der Welt und in den Ländern des Südens im Besonderen. Und für eine Prinzessin galt das noch einmal so streng. Aber was soll’s, richtig? Die Welt hatte sich verändert und das hier waren nicht mehr die finsteren Zeiten von damals, oder?
Paraast strahlte über das ganze Gesicht, drehte sich mit ihr zu den Gästen und hob im Triumph ihre Hand, an der sein Ring funkelte. Alle brachen in Jubel aus und die jungen Damen der Gesellschaft konnten es gar nicht erwarten, endlich den Brautstrauß aufzufangen. Doch damit mussten sie sich noch einen kurzen Augenblick gedulden.
Hand in Hand schritten sie das Ehrenspalier von Paraasts engsten Freunden ab, die alle in Uniform und mit Gardesäbel erschienen waren, und mussten einen Regen an Getreidekörnern und Blumenkernen über sich ergehen lassen. Vor ihnen streute ein kleines Blumenmädchen eifrig Blütenblätter auf die glatten Steinplatten des Wegs und glühte vor Glück, als wäre es „ihre“ Hochzeit – eine Hochzeit an einem himmlisch weißen Strand im Abendrot unter allmählich aufflammenden Sternen.
Unter dem Jubel der Gäste raffte Vory anmutig ihr Kleid und stieg neben ihrem frisch angetrauten Ehemann die ein Dutzend Marmorstufen zur traumhaft geschmückten Terrasse des Lustgartens empor. Der Musik und dem schillernden Sternenhimmel entgegen.
Die jungen Frauen scharten sich hinter ihr und riefen ihren Namen. Von den hochwohlgeborenen Herzogstöchtern bis zur einfachsten Palastdame. Fast alle trugen poknappe Seidenkleidchen mit tiefem Ausschnitt und streckten hoffnungsvoll ihre Arme nach ihrem Brautstrauß aus. Die Musik spielte einen Tusch und …
Lachend warf Vory das Blumenbouquet über die Schulter und blickte gerade rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie ihre zweitbeste Freundin Kolandra es wie einen Schatz gegen das atemberaubende Dekolleté ihres rosa-violetten Brautjungfernkleides drückte und bis in die Haarwurzeln errötete. Was ziemlich niedlich aussah, da sie sehr viel dunkler als die meisten anderen Gäste und Bediensteten war.
„Ui, Kolandra!!“, rief Chelle überdreht. Vorys erste Brautjungfer und beste Freundin lachte wie von Sinnen. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr! Du musst heiraten!!“
Überrascht errötete Kolandra gleich noch einmal und ein fast schüchternes Lächeln schlich sich auf ihre ausdrucksstarken Lippen.
Vory konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und nickte enthusiastisch.
Inzwischen hatte sich die Terrasse bis auf den letzten Platz gefüllt und eine Hundertschaft Diener eilte zwischen den Gästen hin und her, um sie mit Umtrünken nebst Häppchen zu versorgen und ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Die wichtigsten Würdenträger des Reiches versammelten sich. Vory schwirrte der Kopf bei all den vielen neuen Gesichtern. Kaum glaubte sie, eines wiederzuerkennen, da wurde es bereits wieder von einem anderen ersetzt. Paraast stellte ihr seinen Großonkel Trinar vor. War es überhaupt sein Großonkel? So genau kannte sie die Verwandtschaftsbezeichnungen der Südlande nicht. Trinar war der Oberbefehlshaber der Kahakaianischen Streitkräfte und hielt den Titel „oberster Kriegsherr“. Er trug eine Galauniform, die ihm hervorragend stand. Vory musste sich zwingen, nicht zu seufzen. Nach wie vor hatte sie eine Schwäche für ältere Männer. Das empfand sie gerade heute etwas irritierend, wenn nicht sogar störend. Doch sie kam glücklicherweise gar nicht erst weiter in die Verlegenheit, dass es noch peinlicher wurde. Ein hochrangiger Abgesandter ließ es sich nicht nehmen, ihr die Hand schütteln zu wollen. Er stellte sich kurz vor, aber Vory vergaß seinen Namen sofort wieder. Mehrere ältere und junge Adelige aus den zahlreichen Grafschaften machten ihr die Aufwartung und gratulierten zur Vermählung. Vory kam es vor, als würde sie nur noch in einem fort „Danke“ sagen und sah Hilfe suchend zu Chelle und Kolandra. Doch die beiden dachten gar nicht erst daran, ihr aus der Patsche zu helfen. „Das ist DEINE Hochzeit – da musst du durch!“, gaben sie ihr wortlos mit einem Nicken zu verstehen. Und dazu dieses geradezu clowneske, widerlich breite Grinsen. „Das werdet ihr mir büßen“, schnutete sie, ohne es laut auszusprechen, zurück und überhörte beinahe das Verstummen der Musik.
Der oberste Hofzeremoniellmeister klopfte mit seinem Stab auf die Steinplatten zu seinen Füßen und aller Augen waren sofort auf ihn gerichtet.
„Sehr geehrte Damen und Herren … Es ist ein alter Brauch aus der Kaiserzeit. Die Braut wird anlässlich ihres Freudentags jedem Ehrengast einen Tanz gewähren.“
Wird sie?! Vory klappte das Kinn herunter. Gut, dass sie das auch rechtzeitig erfuhr.
„Ein Brautlauf wäre besser“, rief ein Mann von ganz hinten und alle lachten.
Vory errötete. Von diesem „Brauch“ hatte sie gehört und … Nichts davon war geeignet, es jemals seinen Kindern zu erzählen.
Paraast küsste belustigt ihre Hand und entließ sie in die Mitte der Tanzfläche. Die anderen machten ihr Platz.
Ein Tanz also. Na, dann hatte sich das viele Üben im Vorfeld wenigstens gelohnt.
Die Abgesandten der drei unabhängigen Stadtstaaten im Süden waren ebenfalls zugegen. Zuprostend hoben sie ihre goldenen Kelche und nickten.
Sie sah zu Paraast zurück. Aufmunternd lächelte er ihr zu. Ihr Herz klopfte. Wer würde der Erste sein?
Großabgesandter Doot aus dem kleinen Stadtstaat Nauo im mittleren Süden ergriff seine Chance. Sie machte einen Knicks und Doot verbeugte sich. Die Musik setzte ein und der gute Großabgesandte hatte bereits vom ersten Moment an keinerlei Berührungsängste. Energisch legte er ihr einen Arm um die Taille und bewegte sie in schwungvollen Drehungen über das Parkett. Widerstrebend musste sie zugeben, dass er ein wundervoller Tänzer war, und was sie unter seinem Seidenhemd ertastete, ließ darauf schließen, dass er sich für jemanden, der seine Zeit fast nur mit Besprechungen verbrachte, überraschend gut in Form hielt. Sie sah ihm kurz ins Gesicht. Er war viel zu hübsch für einen Mann. Und sein Schritt … Er drückte gegen ihren Schoß. Schluckend presste sie die Lippen zusammen.
Er sah ihr unvermittelt in die Augen. Ganz tief.
„Wir waren alle höchst überrascht, dass Ihr es doch noch geschafft habt, Hoheit.“
„Wie bitte?“ Sie hob die Augenbrauen. „Überrascht? Überrascht weswegen?“
„Es hieß, Ihr wäret auf See verschollen … Verschluckt von einem Sturm. Wir befürchteten bereits das Schlimmste.“
Die wildesten Bilder wirbelten an ihrem inneren Auge vorbei. Mächtige Wolkenwirbel, weiße Strände und feurige Tänze begleitet vom leidenschaftlichen Schlag der Trommeln.
„Und trotzdem findet die Hochzeit pünktlich auf den Tag genau statt.“ Sie schmunzelte glattzüngig.
Er starrte sie geradezu konsterniert an.
„Ich darf Euch beruhigen, werter Doot. So schlimm war die ganze Sache nicht. Eher ein Sturm im Wasserglas. Meine Zofen und ich kamen bei Einheimischen auf einer malerischen Insel unter und wir wurden sehr zuvorkommend und standesgemäß behandelt.“
„Aja …“, nickte er und blickte zu ihrem Mann. „Das freut mich, zu hören … Ihr tragt übrigens eine hübsche Halskette, Hoheit. Silberschwarze Perlen sind hier selten. Ich nehme an …“
„Sie war … ist ein Geschenk.“
„Ohhh … Selbstverständlich. Und ein sehr wertvolles noch dazu. Welch anderer Anlass wäre wohl besser geeignet als dieser, seiner schönen Frau ein solch wundervolles Schmuckstück zu schenken? Euer Gatte ist wahrhaft ein glücklicher Mann.“
Die Musik entschwand und er verbeugte sich. Ließ sie sprachlos zurück. Der nächste ältere Galan nutzte die Gelegenheit, doch sie bekam vom Tanz beinahe nichts mit. Auch nicht von dem Edelmann, mit dem sie tanzte. Sie suchte Doot, er war jedoch bereits in der Menge verschwunden.
Inzwischen waren auch andere Paare zu ihnen auf die Tanzfläche gewechselt, ließen ihr aber den Freiraum, der ihr als Braut und Prinzessin zustand. Sie war ein weißer Punkt inmitten eines seidigen Wirbels, der in allen Farben des Regenbogens funkelte.
Ein junger Offizier in Galauniform packte die Gelegenheit am Schopf. Energisch. Voller Tatendrang. Der typische Südländer.
„Prinzessin“, nickte er und nahm sie entschlossen in die Arme. So unvermittelt, dass sie gar nicht dazukam, ihren Knicks auszuführen. Als Reiteroffizier besaß er von Natur aus eine kräftige Statur und breite Schultern. Und tanzen zu können, wurde von einem Offizier erwartet. Er war genauso jung wie sie. Vielleicht sogar jünger. Auf seltsame Weise erinnerte er sie an einen anderen Mann, den sie vor nicht allzu langer Zeit gekannt hatte.
„Als hätten wir früher schon immer miteinander getanzt.“
„Wie bitte?“ Ertappt presste sie die Lippen zusammen und atmete tief durch. Hatte er ihre Gedanken erraten?
Er lächelte umwerfend und sein Blick bekam etwas Sehnsüchtiges. Sein Schritt drängte frech gegen ihren. „Wir sollten öfters tanzen.“
Wie war das?!
„Ich hoffe, das war jetzt nicht so gemeint, wie es sich anhörte“, tadelte sie ihn.
Er grinste. „Eine Prinzessin, die sich selbst schmeichelt? Wie amüsant.“
„Ihr vergreift euch im Ton, Leutnant.“
„Nur wenn es wirklich so gemeint war, wie es sich anhörte.“
Er zwinkerte, verneigte sich formvollendet und überließ sie dem nächsten Edelmann. War das zu glauben? Am liebsten hätte sie Paraast erzählt, was sich der junge Kerl eben herausgenommen hatte. Bis ihr einfiel, dass sie seinen Namen gar nicht kannte. Doch bevor sie fragen konnte, wurde sie bereits wieder über das Parkett gewirbelt. Noch mehr Männer. Noch mehr Tänze. Ihr war schon ganz schwindelig.
„Bitte versprecht mir, ein Glas Wein mit mir trinken, holde Vory.“
Sie sah auf. Geldverleiher Vikreta. Doch alle nannten ihn nur den „Händler“. Er ging praktisch beim Hof ein und aus und hielt nicht viel vom zeremoniellen Protokoll. Zudem war er ein sehr mächtiger Mann und überraschend gut aussehend. Wenn man von der Narbe auf seiner linken Wange absah. Und dennoch. Eigentlich machte ihn die Narbe nur interessanter.
„Tut mir leid, aber …“
„Aber?“
„Ich … trinke nicht.“
„Nein?“ Er schien ehrlich überrascht zu sein. „Ist es denn möglich, dass unser guter Prinz Paraast seine wunderschöne Frau bereits vor der Zeremonie ‚geehelicht’ hat?!“
Die Ausbeulung seiner Hose streifte ihren Schritt.
„Aber mein lieber Vikreta – Ihr flirtet doch nicht etwa mit mir, oder?“ Sie lachte.
„Könnte man es mir verübeln?“ Er lächelte treuselig.
Sie sah ihm in die Augen. So harmlos, wie er tat, war nicht. Und seine Frau wusste das sicher auch. Unruhig sah diese herüber. Sie trug ein enges Kleid aus rotgoldener Seide, das den einen entschiedenen Tick zu kurz war.
„Ihr bringt Euch noch in Schwierigkeiten, mein Lieber.“
Er war keiner jener dickfeisten Reichen, deren schwere Augenlider genusssüchtig vom übermäßigen Alkoholzuspruch herunterhingen.
„Nun … Das wäre nicht das erste Mal.“ Er küsste ihre Hand und verneigte sich galant.
Vory hob belustigt die Augenbrauen und sank in einen Knicks. Wer war als Nächstes dran? Allmählich verlor sie den Überblick und ihr rauchte der Kopf. Hoffentlich machten nicht wirklich alle männlichen Gäste von der alten Tradition Gebrauch, mit ihr tanzen zu wollen.
Sie erhob sich wieder und ein Mann, der beinahe zu brutal aussah, um noch als hübsch zu gelten, stand vor ihr.
„Dann bin wohl ich dran“, knurrte er raubeinig.
Juk – der vielfache Arenachampion mit dem dichten, langen Vollbart. Es hieß, niemand wäre schneller im Sattel als er. Bis jenseits des Meeres zu den Marmorstädten war ihm sein Ruhm vorausgeeilt. Gerüchte um seinen Ruhestand machten zwar immer wieder die Runde, doch solange er gewann, dachte er nicht ans Aufhören. Verwunderlich, dass er auf seinen Tanz mit ihr bis jetzt gewartet hatte.
„Ich hätte angenommen, Ihr geht als Erster durchs Ziel.“
Er lachte grobschlächtig. „Seid Ihr denn ein Preis, Prinzessin Voriassa?“
Sie wog den Kopf. Egal, welche Antwort sie ihm darauf gab, es würde die falsche sein. Er hielt sie dann entweder für hochnäsig oder für unsicher – und sie war keines von beiden.
„Ihr habt sicher genügend Frauen, die euch zujubeln.“
Er grinste jungenhaft. „Ein Mann kann NIE genug Frauen haben, die ihm zujubeln.“
„Tatsächlich? Dann werde ich meine beiden Zofen beauftragen, Euch den verdienten Jubel zukommen zu lassen.“
Er lachte schallend und sah amüsiert zu Chelle und Kolandra hinüber. „Oh ja … Hübsche Sahneschnittchen. Sehen süß aus in ihren Brautjungfernkleidchen. Aber … Können sie auch reiten?“
„Das, mein lieber Juk, müsst ihr selbst herausfinden. Ihr werdet überrascht sein.“ Lächelnd machte sie einen Knicks und beendete den Tanz. Atemlos wandte sie sich zu Paraast um. Allmählich hatte sie genug. Doch da packte jemand sie an der Hand und wirbelte sie herum. Sie prallte mit den Brüsten gegen ihn.
Sletee!
Ein heiliger Mann.
Der HEILIGE Mann.
Mindestens doppelt so alt wie sie. Graues Haar. Eleganter, fein geschnittener Spitzbart. Manche hielten ihn für den mächtigsten Mann der gesamten östlichen Südlande. Noch vor den Königen und Erzherzögen. Er hatte etwas, dem sie sich nicht entziehen konnte.
„Entschuldigt, Hoheit, aber ich durfte mir einfach nicht die Gelegenheit entgehen lassen, Euch um diesen letzten Tanz zu bitten.“
Er hatte sie nicht „gebeten“ – und das wusste er auch. Doch seine anziehende Stimme schaffte es, dass man ihm sofort verzieh und ihm umgehend folgen wollte.
„Dafür gibt es diese Tradition, werter Sletee“, blieb sie unverbindlich.
„Das ist wohl wahr“, amüsierte er sich. Ein beherrschtes Zucken zog seine Mundwinkel dezent nach oben. Seine Hand um ihre Taille holte sie nur noch näher zu sich. Seine innere Stärke erwischte sie völlig auf dem falschen Fuß. Also Zupacken konnten diese Kerle. Ein jeder von ihnen. Eindeutig.
„Euer Gemahl scheint Euch bereits sehnsüchtig zu vermissen.“
Paraast sah herüber. Ähnlich wie Vikretas Frau vorhin. Vory lächelte ihn an und seine Miene hellte sich auf. Sein Vater, der König, und sein Großvater standen neben ihm und beobachteten sie zufrieden.
„Natürlich“, gab sie zurück. „Ich schätze, deswegen hat er mich auch geheiratet.“
„Nun, ICH schätze, da steckt schon noch etwas mehr dahinter … Die längste Zeit bereits bewundere ich die Perle an Eurem Hals.“
„Hübsch, nicht?“ Sie sah ihm in die Augen.
„In der Tat.“
„Sie ist …“
„Ein Geschenk“, nickte er. „Ich weiß …“
Natürlich wusste er das. Es hieß, er wüsste immer alles.
„Beinahe komme ich nicht umhin, Euch zu sagen, dass der Prinz die falsche Frau geheiratet hat.“
„Bitte?!“ Ihr klappte das Kinn herunter. Ihr lief es plötzlich kalt den Rücken hinab. „Wieso das?“
„Nun, er hätte sich wirklich mehr anstrengen dürfen, um Euch würdig zu sein.“
Ohhh …
Sie lachte hell.
„Erlaubt es Euch denn Euer Glaube, so charmant zu sein?“
„Ihr seid eine Göttin, die unter Sterblichen wandelt, Hoheit. Selbst die Unsterblichen sind sich dessen sicher.“
Sie kicherte.
„Das denkt Ihr doch nicht wirklich, oder?“, schüttelte sie den Kopf. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft an … Unsterbliche, oder?“
„Wer weiß“, blieb er vage. „Vielleicht gibt es ja tatsächlich keine Unsterblichen mehr … Oder sie halten sich einfach nur zu gut verborgen.“
Er verneigte sich in elegantester Manier und führte sie an den Rand der Tanzfläche. Keinesfalls hatte er vor, sie einem anderen Mann als ihrem Ehemann zu überlassen.
Paraast und sein Vater waren jedoch nicht mehr da. Und es sah auch nicht so aus, als würde er gleich wiederkommen.
„Ich bin untröstlich, Hoheit“, verabschiedete sich Sletee. „Doch ich muss mich leider entschuldigen. Es gibt da eine Sache, die sich nicht aufschieben lässt.“
Er ging davon, bevor sie etwas darauf erwidern konnte.
Chelle und Kolandra winkten ihr von der Tanzfläche aus zu. Ihre Tanzpartner schienen sie gar nicht mehr loslassen zu wollen. Offenbar hatte es sich die versammelte Männerwelt zum Ziel gesetzt, jeder für sich wenigstens eine ihrer zwölf Brautjungfern ins Bett zu bekommen und einige würden damit sogar Erfolg haben.
Vory bekam von einem Diener ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gereicht. Sie nahm es entgegen und tat, als ob sie ausgiebig nippte. Beiläufig stellte sie das langstielige Glas ab und wandte sich in Richtung Meer. Ließ sich bei der Terrassenbrüstung das in den Wellen spiegelnde Mondlicht ins Gesicht scheinen.
Diese Feier … Sie war so anders, als jene, die ihr nicht mehr aus dem Kopf gingen. Und doch erinnerte sie jeder Augenblick hier an die Feste auf einer Insel, die nahezu unerreichbar hinter gewaltigen Stürmen verborgen war.
Sie betastete die silberschwarze Perle über ihren Brüsten.
Das heute … konnte ein Neuanfang werden. Wenn erst alle Unsicherheiten, Fragen und Missverständnisse geklärt waren. Ja, wenn …
Sie seufzte.
„Was ist das nur für ein Mann, der seine heiße Braut mutterseelenallein warten lässt?“ Ein Lachen erklang hinter ihr.
Vory drehte sich um.
Chelle.
Sie hatte schon einen leichten Zungenschlag und der Kerl in ihrem Schlepptau, ein schmucker Gardeoffizier, witterte bereits seine Chance, sie … wie hätte Chelle gesagt? Ah ja – „erfolgreich flachzulegen“.
„Du siehst echt scharf aus, Vory. Und wenn dein Mann nicht gleich kommt und es dir besorgt, dann gehe ICH mit dir ins Bett.“ Chelle trat heran und küsste sie auf die Lippen. Sie hatte gerade so laut gesprochen, dass ihr Verehrer alles mit anhören konnte. Die Idee schien ihm zu gefallen. Zwei Frauen – ein Mann. Welcher Kerl träumte nicht insgeheim davon? Noch dazu auf einer Hochzeit mit Braut und Brautjungfer?
Vory sah Chelle intensiv an und küsste sie zärtlich zurück. Ließ sie ihre Zungenspitze spüren. Drang sinnlich in ihre Mundhöhle ein.
Und dem Offizierstypen fielen beinahe die Augen raus.
Wange an Wange sahen sie zu dem jungen Mann hinüber. Die anderen Gäste hatten davon nichts mitbekommen. Dem Himmel sei Dank. Auch nicht, dass Vorys Hand sich zwischen Chelles geschmeidige Schenkel vortastete.
„Wenn mein Göttergatte nicht bald kommt, dann nehme ich dein Angebot sogar an … Hoffentlich hält dein Kerl, was die Beule in seiner Hose verspricht …“
* * *
Doch so weit kam es nicht, dass sie das herausfand …
„Willkommen im ‚Land der eintausend Paläste’, mein Liebling.“
Paraast trug sie über die Schwelle seines königlichen Gemachs und stellte sie wieder sicher auf der anderen Seite ab.
Vory sah sich um. Alles war mit Blumen und feinster Seide geschmückt und in gedämpftes Kerzenlicht getaucht. Vor dem großen, weichen Bett stand ein Tablett mit kleinen Köstlichkeiten bereit. Dazu Krüge mit den erlesensten Trünken. Genau von so einer Hochzeitsnacht hatte sie ein Leben lang geträumt. Ihr stiegen Tränen in die Augen. Dass es jetzt doch noch geschah, nachdem bereits alles so hoffnungslos erschienen war, grenzte an ein Wunder. Bis vor ein paar Wochen hatte alles noch ganz anders ausgesehen.
„Du hast die richtige Wahl getroffen.“ Er stellte sich hinter sie und küsste sie auf die empfindliche Stelle ihres Halses. Schmiegte sich an sie. Stöhnend wand sie sich in seiner Umarmung. Deutlich konnte sie seine Härte durch ihr Kleid hindurch an ihrem Po spüren. Fühlen, wie ihr Schoß mit jedem Augenblick feuchter wurde.
Die richtige Wahl?
„So?“
Er drehte sie herum und starrte ihr tief in die Augen.
„Mit deinem Kleid.“ In seinem Blick glühte ein warmes Feuer. „Zuerst hatte ich meine Bedenken, doch als du dann mit deinem Brautstrauß zu mir an den Altar geschritten bist … Das Warten hat sich gelohnt.“ Er strich ihr eine verirrte blonde Locke aus dem Gesicht und küsste sie sanft.
„Ja, du hast mich laaange warten lassen“, schmollte sie verspielt. „Um ein Haar wäre ich mit einem anderen Mann auf und davon.“
Er lächelte ob ihres Scherzes.
„Deine Augen strahlen … Du bist so wunderschön.“
Das Kompliment ließ ihr Herz klopfen.
Sie küsste ihn zurück mit all der Kraft, die eine liebende Frau aufzubringen imstande war. Sie beide hatten es verdient, glücklich zu sein. Nach allem, was passiert war, hatten sie das wirklich.
„Wo hast du sooo küssen gelernt?“, grinste er überrascht. „Ich dachte schon, den heiligen Mann trifft der Schlag.“
Sie brachte ein Lächeln zustande und verdrehte die Augen. Das war nicht wichtig. Wichtig war nur die Zukunft.
Er nahm sie an der Hand und schenkte sich und ihr einen Becher Wein ein.
„Und dann faselte dieser eine Idiot noch etwas von ‚Brautlauf’ …“ Er schüttelte den Kopf und ließ sich den Wein schmecken.
Brautlauf … Sie musste schmunzeln.
„Warum lächelst du?“, freute er sich.
„Ach“, zuckte sie mit den Achseln. Der Brautlauf war eine alte Tradition seiner Welt. Nicht ihrer. In früheren Zeiten war es in den Südlanden mitunter üblich gewesen, dass eine Frau in ihrer Hochzeitsnacht mit mehreren, wenn nicht sogar mit allen Männern der Verwandtschaft schlafen musste, um Teil der Familie zu werden … Aber sie zu teilen, hätte Paraast nie über sich gebracht. So viel Fantasie besaß ihr Mann nicht, soweit kannte sie ihn inzwischen.
„Zieh dich aus!“, verlangte er lustheiser.
„Willst du das denn nicht … selbst machen?“, hauchte sie.
Er stieß ein Knurren aus und hob ihr Kleid an. Bis über ihren Po. Nur in Höschen, Strümpfen und hochhackigen weißen Brautschuhen stand sie vor ihm. Seine Augen glühten wie Lavaströme. Er zog ihr das Hochzeitskleid über den Kopf und legte es ab, nur um festzustellen, dass sie oben nichts drunter trug – bis auf die silberschwarze Perle an ihrer goldenen Halskette. Ihre runden Brüste schwangen von allen Fesseln befreit seinen Händen entgegen. Gierig nahm er ihre rosa Knospen in den Mund, brachte sie zum Stöhnen und küsste sich den Weg abwärts über ihren sanft gerundeten Bauch zu ihrem Schoß. Bis zu ihrem sündigen Höschen aus durchsichtiger Spitze. Er zog es bis zu ihren Kniekehlen herunter und verschlang den goldblonden Busch ihres Venushügels.
Ihre Klit.
Ihre Schamlippen.
Nur mit Mühe unterdrückte sie einen lustvollen Schrei. Sie krallte ihre Fingernägel in sein Haar. Stemmte sich seinen Lippen entgegen. Wollte mehr. Doch er liebte es offenbar, sie zu quälen. Er streifte ihr das Höschen ab und sie entstieg wie in Trance mit ihren hochhackigen Schuhen dem hauchdünnen weißen Nichts.
Nahezu splitternackt stand sie vor ihm.
„Du bist so unglaublich schön“, stieß er hervor und versenkte seine Zunge in ihre nasse Spalte. Spielte mit ihrer Erregung. Ihrer Klit, die unter seinen Berührungen immer praller wurde. Das hier war der absolute Wahnsinn. Sicher machte er nichts von alledem zum ersten Mal. Zweifellos hatte er die Mösen so vieler Mädchen auf die gleiche Art und Weise erforscht. Seine starken Hände umfassten ihren Po und drehten sie herum …
„Du hast so einen geilen Arsch.“ Er küsste ihre Pobacken, nur um diese fest zu packen, zu kneten und auseinanderzuschieben. Um ihre empfindsamsten Stellen zu lecken. Ihren Damm. Ihr Poloch. Genauso wie gerade eben ihre Spalte. Genauso tief und kompromisslos. Sie verging vor Lust. Wand sich stöhnend auf seinen Lippen … auf seiner Zunge … auf seinen …
„Schatz?“ Seine anregend volltönende Stimme brachte sie zum Vibrieren.
Sie antwortete mit einem Stöhnen. Sah über ihre schmale Schulter zu ihm. Im romantischen Licht der Kerzen erschien er ihr wie in Nebel getaucht.
„Was sind das … für Schnitte an deinem Po?“, wollte er wissen.
Sie zuckte zurück.
„Das … Das ist nichts“, reagierte sie etwas zu schnell.
Nichts, was ihn beunruhigen musste.
Erstaunlich, dass er die zarten Narben bei dem spärlichen Kerzenlicht überhaupt hatte erkennen können. Er fuhr die Schnitte mit den Fingerspitzen nach. Zum Glück bedeckten ihre weißen Strümpfe die anderen an ihrem hinteren Schenkel.
„Ich liebe dich, Paraast.“ Das tat sie wirklich. Anders vielleicht als … als … Aber sie liebte ihn. Das hatte sie wahrscheinlich schon immer getan. Vielleicht nicht, als sie als Kinder einander vorgestellt worden waren, doch später schon, als klar wurde, dass sie einander gehören würden und füreinander bestimmt waren.
„Ich bin so froh, dass du dein Versprechen gehalten hast und jungfräulich in die Ehe gehst.“ Schelmisch lächelnd richtete er sich auf für einen Kuss. „Dass du dich für diese Nacht aufgespart hast.“
„Es gibt da eine Sache …“ Vory schluckte. Seine Zunge musste es gefühlt haben …
„Ich dachte mir bereits, dass du mit deinen Freundinnen geübt hast. Das tut ihr Mädchen doch alle, oder? Und manchmal könnt ihr wohl gar nicht anders, als euch mit euren Fingern gegenseitig zu erforschen. Ganz tief …“ Er lachte heiter und umarmte sie. „Aber keine Sorge, bei mir ist dein kleines, ‚schmutziges’ Geheimnis sicher …“
Sie sahen sich in die Augen.
„Nur der Erhabenste allein weiß, was du alles auf dieser schrecklichen Insel durchmachen musstest, Vory. Aber jetzt bist du in Sicherheit.“
Das wollte sie zu gern glauben. Sie kuschelte sich an seine Brust. Wollte einfach nur gehalten werden, doch seine Erektion hatte andere Pläne. Ganz andere … Energisch klopfte sie an ihren Venushügel, um „Guten Tag“ zu sagen.
„Komm.“ Er schlug das mächtige Seidenlaken zur Seite und half ihr ins Bett. Atemlos öffnete sie ihre geschmeidigen Schenkel für ihn und ließ ihn ihre nasse Lusthöhle sehen. Wie der Blütenkelch einer seltenen Blume des Dschungels erblühten für ihn ihre pulsierenden Schamlippen. Ein Ziehen schlängelte sich durch ihre Mitte und brachte sie zum Erbeben.
„Ich bringe dir schon alles bei, was du im Schlafgemach wissen musst.“ Er kam zu ihr ins Bett und kniete sich zwischen ihre Beine, strich mit den Händen über ihre glatte Haut und ließ die Eichelspitze seines erigierten Glieds ihre Perle küssen. „Und vielleicht habe ich sogar eine kleine Überraschung für dich.“
Eine … Überraschung?!
Vory presste stöhnend die Lippen zusammen. Sie wollte einfach genommen werden – hart gefickt von ihrem rechtmäßigen Ehemann – doch er ließ sie warten. Hielt ihre Schenkel gespreizt und beobachtete, wie sie immer unruhiger wurde. Wie sich ihr Schoß seinem Schwanz entgegen wand. So lange, bis sie aufschluchzte.
Mit einem lustheiseren Knurren umfasste er seine Erektion und strich mit der Spitze ihre Schamlippen entlang, bis er den einen Punkt fand. Die richtige Stelle. Jetzt war Vory froh, dass er sie festhielt. Dass sie Beine und Becken kaum bewegen konnte. Sie war schon viel zu erregt und hätte sicher enthüllt, dass sie nicht zum ersten Mal vor einem Mann in dieser Position auf dem Rücken lag …
Begleitet von einem genussvollen Stöhnen überwand seine Eichelspitze den Widerstand und schob ihre cremig nassen Schamlippen auseinander. Drang in sie ein. Vory stöhnte der Vereinigung entgegen. Konnte es nicht erwarten, dass sich ihre Schambeine in einer liebevollen Umarmung fanden. Doch wieder ließ er sie warten. Bewegte sich nur ein klitzekleines Bisschen vor und zurück.
„Bitte“, flehte sie. „Ich will dich voll und ganz spüren.“
Tausende erregende Bilder fluteten ihre Gedanken und steigerten ihre Lust ins Unermessliche. Und endlich – ENDLICH – tauchte er in sie ein. Pumpte seinen Schaft so hart in ihre Lustgrotte, dass sie aufwimmerte. Er war auf einem guten Weg. Ihr Orgasmus würde nicht mehr lange auf sich warten lassen und sie wollte ihn in vollen Zügen genießen. Jede noch so kleine Einzelheit … Jedes noch so kleine Detail.
Paraasts Gesichtszüge waren wie versteinert. Er stieß sie weiter, bis sie kurz davor war …
Nur um sie wieder festzuhalten.
„Du bist gut!“, knurrte er.
Vory blinzelte. Ja verdammt! Und sie wollte kommen! Nur noch kommen!!
„Wenn du erst mehr Erfahrung hast, wirst du es stärker genießen können“, prophezeite er ihr. „Du wirst gar nicht mehr einem Orgasmus erliegen wollen und mich anbetteln, weiter geil sein zu dürfen. Doch dafür musst du begreifen, wie du dich zu verhalten und zu bewegen hast. Welche Muskeln du zu welchem Zeitpunkt anspannen darfst, um diesen Punkt zu erreichen. Aber das kommt schon noch, du wirst sehen.“
Was?!
Sie streckte die Hand nach ihm aus und strich ihm über die Wange. Schloss die Lippen für einen Kuss. Lächelnd beugte er sich vor und gab ihr etwas, das den Namen „Kuss“ nicht verdiente. Etwas, das nicht mehr als das war, was man einem kleinen Kind als Schmatz auf die Stirn drückte.
Er zog sich aus ihr zurück, stand auf und schenkte sich erneut einen Becher Wein ein. Sein Schwanz war immer noch steinhart. Er war mit Sicherheit nicht gekommen. Und sie war so was von geil. Was trieb ihr Mann da nur mit ihr?
Seufzend wartete sie, bis er ins Bett zurückkam und sich zu ihr gesellte. Sie ließ ihre Hand zu ihm hinüberwandern. Tastete sich vorsichtig zu seinem Schoß vor. Zu seinem harten Freudenspender. Sie würde ihn schon dazu bringen, sie und sich von der ungezügelten Lust zu erlösen. Behutsam strich sie seinem brettharten Ding entlang. Vom Ansatz seines Schaftes bis zur Eichelspitze und zurück. Klein war er nicht, aber sie hatte bereits deutlich größere gesehen. Sie umschloss ihn sanft mit ihren Fingern und drückte zu. Ließ ihre langen Fingernägel zärtlich über die samtige Haut streichen. Er quittierte ihre Bemühungen mit einem neckischen Lächeln. Leider schienen ihn alle ihre Liebkosungen nur noch darin zu bestärken, ihr zu verweigern, wonach sie sich sehnte.
Sie seufzte.
„Ich habe ein Geschenk für dich, Vory.“
Ein Geschenk?
Was für ein Geschenk?!
Ein Geschenk brauchte sie jetzt nicht. Es war etwas ganz anderes, nach dem sie sich gerade verzehrte. Etwas, das er ihr aber nicht geben wollte.
Grinsend streckte er sich nach dem reich bestickten Klingelband beim Seidenvorhang an der Wand und sofort schwang eine der großen Türen auf. Eine Dienstbotin eilte in das Schlafgemach. In ihrem eng anliegenden, poknappen Kleidchen sah sie wunderhübsch aus – lange Beine, deren zierliche Füße in hochhackigen Schuhen steckten, ein Saum, der sogar ihr Höschen zeigte, und ein extrem tiefer Ausschnitt, der ihre spitzen Brüste sensationell in Szene setzte. Ihre harten Nippel …
Vory biss sich auf die Unterlippe. Die Kleine musste sprichwörtlich mit dem Ohr an der Tür gewartet haben und … Zweifellos hatte sie jedes Wort und jeden einzelnen Laut gehört. Und genauso zweifellos bekam sie gerade brühwarm mit, wie Vory ihre zarte Faust um das das kräftig stehende Glied ihres Prinzen geschlossen hielt – und er sie einfach ignorierte!
Moment!!
Sie?!
Die Kleine war IHR Geschenk?! Wohl doch eher seins!!
Wollte er jetzt etwa, dass sie ihn gemeinsam verwöhnten? Am liebsten hätte sie die Augen verdreht. Chelle und Kolandra hatten mit ihren Verehrern sicherlich gerade mehr Spaß als sie.
Paraast lächelte der Kleinen nur zu und gab ihr ein Zeichen. Sie strahlte, nickte eifrig und wieselte wieder nach draußen.
Vory sah ihren Mann an. Wie oft hatte er es mit der Kleinen bereits getrieben? So wie sie ihn angehimmelt hatte, sicher unzählige Male …
„Wir sollten noch einmal kurz über deine Aufgaben am Hof sprechen“, beschloss er.
Wie?
Etwa jetzt?!
„Ich …“ Sie hatte gedacht, das eben wäre ihre Hochzeitsnacht. Eine stürmische Liebesnacht, wie sie in den zeitgenössischen Romanen beschrieben wurde. Doch das hier …
„Ich wurde in meine Aufgaben unterwiesen“, versuchte sie ihren Unmut zu verbergen.
„Ja“, schmunzelte er. „Aber ich fürchte, ein paar von ihnen gehen ein wenig über das Gesagte hinaus.“ Er sah ihr ins Gesicht und ließ seine Zeigefinger mit ihren Knospen spielen. Sofort stellten sie sich auf. Hmm … Wollte er sie vielleicht doch noch richtig nehmen? Sie tastete nach seinem geilen, steifen Ding und …
Nein …
Er packte ihre Hand und hielt sie fest.
„Vory“, seufzte er ernst. „Wir werden in Zukunft viele Gäste am Hof begrüßen. Ich will, dass sie sich wie zuhause fühlen.“ Tief sah er ihr in die Augen. „Wenn diese einen Wunsch hegen, ist er zu erfüllen. Verstanden?“
Natürlich. Wenn irgendmöglich waren alle Wünsche zu erfüllen. Sie zuckte mit den Achseln. Was sollte es daran nicht zu verstehen geben? Dafür waren die Heerscharen an Bediensteten und Hofdamen ja da. Wie schwierig konnte es sein, seine Gäste zufriedenzustellen?
„Jeder Wunsch“, fügte er hinzu. „JEDER!“ Er hob bedeutungsvoll die Augenbrauen, griff ihr an den Schoß und schnippte mit dem Zeigefinger ihre Perle an. Vorys Unterleib zuckte. Seine Fingerspitzen strichen über ihre Schamlippen. Massierten sie sanft. „Im Gegenzug gewähre ich dir auch jede Menge Freiraum.“
W-Was meinte er?
Die Tür öffnete sich wieder und …
Ein junger, groß gewachsener Mann trat ein. Er war splitternackt und am ganzen Körper blank rasiert. Nun, jung war das falsche Wort – blutjung traf es wohl eher. Er war jedenfalls weit jünger als sie. Sehr viel jünger. Und er hatte ein hübsches Gesicht – ein Gesicht, in das sich ohne Zweifel die Mädchen reihenweise verliebten. Langes Haar. Wunderschöne glatte Haut.
Vory sah zu seinem Schwanz und …
Ihr klappte das Kinn hinunter. Wie konnte es sein, dass dieser junge Bursche so ein Riesenteil besaß?! Sie hielt den Atem an. Seinen dicken Schaft zierte ein breiter Ring aus Gold. Und da war noch ein weiterer, der sich um seinen Hodensack schlang und über ein kleines Scharnier mit dem anderen verbunden war. Ein fein gearbeitetes Kettchen lief von den beiden Schmuckstücken bis zwischen seine Pobacken und sie ahnte, was sich am Ende der Kette befand – und auch, wie es sich in ihrem Po angefühlt hätte … Auf der Insel inmitten des „Meeres der Stürme“ hatte sie für geraume Zeit mit etwas Ähnlichem nähere Bekanntschaft gemacht … Sie sah genauer hin. Wie sie vermutet hatte. Ein Kegel …
„Na? Gefällt er dir?“ Paraast lächelte breit.
Vory blinzelte. Wandte den Kopf zu ihrem Mann.
Ob er ihr dieser Junge gefiel?!
Gefallen war gar kein Ausdruck. Ihr Schoß rann aus und ihr Perlchen war prall und hart. Eigentlich hatte sie ja mehr ein Faible für ältere Männer, doch blutjunge Kerle … Sie leckte sich über die Lippen. Blutjunge Kerle hatten etwas, das ihre Lustmuskeln komplett verrückt spielen ließ. Umso jünger desto besser. Und die körperlichen Vorzüge von diesem hier waren besonders überzeugend. So überzeugend, dass ihre Mitte Loblieder auf ihn zu singen begann. Sie unterdrückte ein Stöhnen.
„In unserem Teil der Welt ist es in den alten Zeiten üblich gewesen, seiner frisch angetrauten Gemahlin einen Liebhaber zu schenken, über den sie selbst verfügen darf.“
„E-Einen Liebhaber?!“ Sie runzelte blinzelnd die Stirn.
„Ganz recht.“ Paraast nickte. „Er hat eine umfangreiche Unterweisung zum Liebessklaven erhalten. Aber er braucht sicher noch ein wenig Einschulung von liebevoller Hand, bis er auch den allerletzten Kniff beherrscht. Und bis dahin wird er die goldenen Ringe um seinen Schaft tragen.“ Paraast sah sie erwartungsvoll an und hob vielsagend die Augenbrauen. „Wenn er so richtig hart ist, bleibt er das auch, selbst wenn er zu früh kommt.“
Vory schluckte. Ihr Perlchen pochte. Jeder Liebesmuskel ihrer Mitte zog sich lustvoll zusammen. Was erwartete ihr Göttergatte jetzt von ihr? Dass sie sich von dem Jungen besteigen ließ? Etwa vor seinen Augen?
„Und keine Sorge“, schmunzelte Paraast. „Falls dich die Lust einmal übermannen sollte und du dich nicht rechtzeitig von ihm lösen kannst, bevor es zu spät ist … Das brauchst du nicht. Man hat sich darum gekümmert, dass er dich nicht schwängern kann.“
W-Was?! Vory atmete tief durch und sah dem Jungen zwischen die Beine. Es war doch alles da, was dran zu sein hatte. So einen großen Hoden hatte sie schon lange nicht mehr gesehen.
„W-Wie?“
„Das … ist sehr medizinisch und äußerst komplex“, wiegelte Paraast ab. „Es reicht für dich zu wissen, dass er seine fünfzehn bis zwanzig Samenergüsse hatte und sicher zeugungsunfähig ist. Sonst wäre er nicht hier in unserem Gemach.“
„Aha“, kaute Vory auf ihrer Unterlippe. Ihr Herz klopfte. Sie schwitzte am ganzen Körper und ihr Schoß …
Er spielte mehr als nur verrückt. Ihre Lustsäfte benetzten das weiche, in allen Goldfarbtönen funkelnde Seidenlaken. Aber der Gedanke, dass Paraast noch nicht in ihr gekommen war, machte ihr allmählich Angst. Was, wenn er das gar nicht vorhatte? Was, wenn er nur mit ihr spielen wollte? So lange, bis es zu spät war?!
„Nur keine Scheu, Vory“, flüsterte Paraast ihr auf die Lippen und streichelte ihre wohlig pochende Perle. „Er gehört ganz dir, er ist mein Hochzeitsgeschenk an dich … Aber gib gut auf ihn Acht. Er war nicht billig. Jungen wie er sind inzwischen sehr selten in unserer Welt geworden und kaum noch zu bezahlen.“
DAS glaubte sie sofort. Sie hörte davon zum ersten Mal. Das Ziehen in ihrer Klit erfasste ihre gesamte Mitte und sie verspürte große Lust, diesen grünen Bengel auf der Stelle zu berühren.
„Meinst du das ernst?“, zierte sie sich.
Das … Das musste ein Traum sein. Das hier geschah nicht wirklich.
„Er ist jetzt dein Sklave. Fass ihn an!“
Der Junge hielt den Blick gesenkt und sah zu Boden.
„Ich kann doch nicht …“
„Doch, du kannst“, raunte Paraast. „Du brauchst keine Hilfe. Er ist hervorragend geschult.“ Er fasste dem Jungen an seinen straffen Hoden und streichelte ihn. „Oder soll ich euch allein lassen, damit ihr euch in Ruhe kennenlernen könnt?“
„Nein, nein“, schüttelte sie ein wenig zu schnell den Kopf und verlor sich in dem Bild, das ihr geboten wurde. Wie der dicke Kolben des Jungen unter den Berührungen ihres Mannes immer stärker anschwoll. Das sah so … heiß aus!
Lustheiser atmete Vory aus. Dieser Schwanz – er war so viel größer als der ihres Angetrauten. Dabei war er noch nicht einmal richtig hart.
Paraast nahm ihre Hand und führte sie zu dem strammen Freudenspender.
„Hat … Hat er auch einen Namen?“ Vorys Becken zuckte vor Erregung. Wie in Trance fühlte sie die Finger ihres Mannes auf ihren – wie sie von ihm geführt wurden und sich über die erregte Haut des Sklaven bewegten. Über den geäderten Schaft. Wie sich das gewaltige Prachtstück mehr und mehr aufrichtete. Sie fasste dem Jungen an die Eichel und streichelte sie sanft. Prall und knallhart richtete er sich auf und die Ringe spannten sich um Prügel und Hoden. Was für ein herrliches Ding! So groß, dick und lang …
„Du kannst ihm jeden Namen geben, den du willst“, amüsierte sich Paraast und lehnte sich entspannt zurück.
„Dann soll er …“ Ihr fiel kein passender Name für ihn ein. Alle Namen, die ihr in den Sinn kamen, gehörten bereits einem anderen Mann. Und sie wollte an keinen von ihnen erinnert werden, wenn sie ihn rief. Hmmm … „Ich werde ihn Yeled nennen. Das ist das altmaleyanische Wort für ‚Junge’.“
„Hmm … Passt zu ihm“, befand Paraast und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Entspannt streckte er den Körper durch und seine Erektion wippte auf und ab.
„Würde dir der Name gefallen?“, sprach er den kräftigen Burschen an.
Dieser nickte.
„Ja, Herr.“
„Dann sieh deine neue Herrin an, Yeled. Wenn ich nicht zugegen bin, wirst du ihr gehorchen und alles tun, was sie verlangt. Ohne Ausnahme.“
Er hob den Kopf und nickte abermals. Sein Blick kreuzte sich mit dem von Vory und ihr Herzschlag machte einen Satz. Was für wunderschöne Augen!!
„Ich will, dass du deiner Prinzessin und zukünftigen Königin Lust bereitest! Ich will, dass du sie nimmst, als wäre sie deine Frau.“ Paraasts Stimme klang seltsam ruhig. Fast so, als hätte er diese Worte bereits Tausende Male ausgesprochen.
„Ja, Herr“, nickte Yeled schüchtern. „Das werde ich.“
„Dann komm her“, winkte Paraast ihn herbei und schob sich hinter Vory. Seine Hände packten ihre Schenkel, tasteten sich zu ihren Hüften hinab und bahnten sich einen Weg zwischen ihre leicht geöffneten Beine. Zwängten sie weit auseinander, bis ihre glitschige, vorgefickte Lustöffnung herrlich gespreizt ihrem Liebessklaven entgegenlachte.
Yeled berührte sie endlich, hob ihr Becken an und sein himmlisches Ding spaltete ihre Schamlippen. Vory seufzte lustvoll auf. Genoss sein Eindringen. Genoss in vollen Zügen, wie er den sanften Widerstand ihrer Lusthöhle überwand – Zoll für Zoll – nur um dermaßen tief in sie einzutauchen, dass sie inbrünstig aufstöhnte. Wollüstig wimmerte sie der endgültigen Vereinigung entgegen. Ihre Schambeine verschmolzen. Genau, wie sie es sich vorhin gewünscht hatte, als sie von Paraast mit bittersüßer Verweigerung gequält worden war. Yeled schien nicht die geringsten Bedenken zu haben, es vor ihrem Mann mit ihr treiben. Auch nicht, dass der Kolben seines Herrn bis eben noch in ihrer Möse gesteckt und sie vorgedehnt hatte. Ihre Säfte verteilt.
Vory presste die Lippen zusammen. Links und rechts fühlte sie die starken Arme ihres Mannes. Seine harte Erektion in ihrem Rücken. Das alles, während Yeled sie in Besitz nahm und in ihr mit jedem seiner Stöße die wildesten Gefühle entfachte. Jedes Mal, wenn er wahnsinnig tief in sie eintauchte. Heilige … Es gab nichts Geileres, als mitanzusehen, wie dieser kräftige Schwanz zwischen ihren nassen, schmatzenden Schamlippen verschwand.
Bekam sie also doch noch ihre stürmische Hochzeitsnacht!
Paraast stieß ein Knurren aus und rieb seine Erektion an ihrem Rücken. Offenbar schaffte der Anblick, etwas in ihm zu wecken, das all ihre Liebkosungen zuvor nicht geschafft hatten.
„Gib es zu … Du sehnst dich danach, dass er dich nimmt wie ein Tier, stimmt’s?“ Die hypnotisch leise geflüsterten Worte ihres Mannes schlängelten sich in ihr erregtes Ohr. „Von hinten … Du willst dich ganz deinen Bedürfnissen ausliefern.“
Ja, das wollte sie …
„Dann gib deinem Verlangen nach“, befahl er und gab Yeled ein Zeichen. Dieser zog sich aus ihr zurück.
Frustriert heulte ihre Möse auf. Zu gern hätte sie ihn noch länger in sich gespürt.
Sie ging auf alle viere und reckte ihren knackigen Arsch dem Jungen entgegen. Wackelte mit dem Po vor dessen Gesicht. Bettelte mit jeder Bewegung danach, von ihrem Sklaven gestoßen zu werden, während sie ihrem Mann den Schwanz blasen wollte. Doch ihr „Geschenk“ reagierte nicht … Schien auf etwas zu warten.
„Schatz? Warum …“
„Er ist DEIN Sklave“, nickte Paraast und bettete sich so, dass seine Erektion genau vor ihrem Mund aufragte. Bereit, dass sie ihn mit ihren Lippen umschließen und verwöhnen konnte. „Er tut nichts ohne deinen ausdrücklichen Befehl.“ Er ließ seine Finger durch ihre blonden Strähnen pflügen und hielt sie zurück – jedes Mal, wenn sie versuchte, seinen Kolben mit der Zungenspitze zu berühren. „Und natürlich … wenn sein Prinz zugegen ist … dann hat dieser immer das letzte Wort.“
„Ist das so?“, lachte sie erregt. „Du schenkt mir etwas … und dann brauche ich erst wieder deine Erlaubnis, wenn ich damit spielen will?“
„Selbstverständlich!“ Paraast hob majestätisch die Augenbrauen und schloss seine Finger um ihr Kinn. „Du willst spielen?! Noch hast du ihm nichts befohlen.“ Mit den Händen streichelte er ihren Rücken und fuhr über ihre Pobacken. Seine Fingerspitzen fanden und massierten ihre Schamlippen, die vor Erregung weit offen standen. „Befiehl es ihm!“
„Yeled“, hauchte sie und streckte ihren Arm nach ihm aus. „Knie dich hinter mich, leg deine Handflächen auf meinen runden Arsch und nimm mich hart und tief.“
Ihr Liebessklave folgte umgehend dem Befehl, doch bevor seine Finger ihren Po packen konnten und sein Schwanz den Eingang ihrer Möse streifte, hob Paraast gebieterisch die Hand und stoppte ihn. Lächelnd schloss er seine Faust um Yeleds Kolben und ließ sie vor und zurück gleiten. Seine Finger vermochten das Prachtteil nur mit Mühe zu umfassen.
Was … Was tat ihr Mann da?! Abgesehen davon, dass es scheißgeil aussah?!
„Na?! Dir gefällt doch dein neues Geschenk, oder?“ Paraast grinste schurkenhaft. Der süße Klang seiner sinnlichen Stimme richtete jedes Härchen in ihrem Nacken auf.
„Ja“, brachte sie nickend hervor.
„Sag mir, wie sehr du diesen geilen Prachtschwanz willst.“
…